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Einführung ins digitale Mastering: Finalisiere Deinen Track

Was musst Du als DIY-Musiker*in beim Mastering beachten? Im Artikel findest Du jede Menge Tipps, wie Du Deine Audiodateien für die digitale Veröffentlichung richtig vorbereiten kannst.

Veröffentlicht am
December 7, 2022
Autor*in
Ariane Petschow
Marketing Lead

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Dein Song ist aufgenommen, gemixt und Du bist mit dem Ergebnis bisher zufrieden? Dann geht es jetzt ans Mastering. Genauso wie Du Dein Recording selbst anfertigen kannst (lies hier (LINK), wie Du das z.B. in Deinem Home Recording Studio machen kannst), gibt es auch beim Mastering viele Möglichkeiten, selbst mit oder ohne professionelle Hilfe aktiv zu werden. In diesem Artikel geben wir Dir ein paar Tipps, was Du beim Mastering Deiner Songs beachten solltest und wie Du Deine Audiodateien für die digitale Veröffentlichung richtig vorbereiten kannst.

Was bedeutet Mastering?

Nach dem Recording eines Songs geht’s erstmal ans Mixing. Hier werden die einzelnen Tonspuren bearbeitet und zusammen gemischt. Es wird also das Gesamtklangbild erschaffen. Zum Mixing werden wir Dir in einem weiteren Artikel bald ein paar Tipps geben. Das Mastering ist dann im letzten Schritt das „Aufpolieren“ und Finalisieren des gesamten Songs. Hier wird dem Track der letzte Schliff verliehen und er wird ausgewogener gestaltet. Gibt es Elemente, die besonders viel Kraft haben und hervorgehoben werden sollen? Klingt der Song am Ende ausgeglichen? „Überlebt“ das gemasterte Audio auch alle Lautsprechersysteme und klingt überall gleich kraftvoll? Um diese Fragen geht es im Mastering. Am Ende soll der Song sein volles Potenzial entfalten.

Triff die richtige Entscheidung

Hast Du ein entsprechendes Budget und kannst es Dir leisten, ein professionelles Mastering zu beauftragen, dann ist das natürlich der einfachste Weg. Wir empfehlen Dir, wenn Du noch keine Erfahrung hast, ein professionelles Mastering durch einen Sound Engineer, das bereits ab 100 € pro Song zu haben ist. Am Ende sollst Du als Künstler*in natürlich mit dem Ergebnis vollends zufrieden sein. Daher recherchiere gründlich, welche*n Sound- oder Mastering-Engineer* in Du mit dem Mastering beauftragst. Lass Dir Hörproben schicken und besprich genau, was Du Dir als Ergebnis erwartest. Bist Du nicht zu 100% überzeugt, halte nach eine meiner anderen Sound-Engineer*in Ausschau, oder entscheide Dich fürs DIY-Mastering. Bei letzterem solltest Du Dir aber auch bewusst sein, dass Du auch hier Zeit und Geld in Tools und Deine Fähig- und Fertigkeiten investieren musst und auch Geduld benötigst. Das DIY-Mastering kannst Du auch von einer Person machen lassen, die es nicht professionell gelernt hat, wenn Du ihr vertraust. Das empfiehlt sich vielleicht sogar. Denn wenn Du überlegst, wie viel Zeit Du bereits mit dem Recording und Mixing verbracht und den Song wahrscheinlich bereits zig mal gehört hast, tut dem musikalischen Endergebnis etwas Abstand sicher gut. Wenn Du Dich entscheidest, das Mastering selbst zu übernehmen, hol‘ Dir auf jeden Fall ein zweites Paar Ohren anderer Musiker*innen, Musikproduzent*innen oder Sound-Engineers dazu.

Dieser Artikel gibt Dir einen Überblick, welche Schritte im Mastering wichtig sind und was Du dafür grundlegend benötigst, damit Du für Dich entscheiden kannst, ob Du Deinen Track selbst mastern möchtest. Egal, ob Du am Ende selbst masterst, oder einen Sound Engineer beauftragst: Es ist Deine Musik und daher solltest Du Dir vorher überlegen und festlegen, wie Dein Track und Dein gesamtes Release klingen sollen.

Mastering the Mix: Was Dein Mix für ein gutes Mastering braucht

Schon bevor Du mit dem Recording und Mixing startest, solltest Du Dir Gedanken übers Mastering machen. Denn nicht alle „Ungereimtheiten“ kannst Du mit dem Mastering ausgleichen. Nimm Deinen Song, wenn möglich, immer mit der höchsten Auflösung (24 Bit/48 kHz) auf und mixe ihn auch mit der derselben ab. Runterskalieren kannst Du ihn immer noch.

Weniger ist beim Mixing mehr. Wenn Du Deinen Track im Mixing bereits überkomprimierst, lässt sich das im Mastering nur noch schwer korrigieren. Daher nimm keine unüberlegten Handgriffe vor. Wenn Du nicht genau weißt, was Du tust, lass es lieber oder hol‘ Dir Unterstützung.

Gute Vorbereitung ist das A und O

Bevor Du mit dem Mastering startest oder einen Sound Engineer beauftragst, hör Dir den Mix des Tracks noch mal genau an und analysiere ihn.

  • Klingen die einzelnen Parts rund?
  • Möchtest Möchtest Du sie noch schärfen und klarer gestalten?
  • Steht das im Vordergrund, was Du Dir wünschst?
  • Ist die Lautstärke ausgeglichen?
  • Wo wünschst Du Dir mehr „Wumms“?
  • Wie soll der Sound am Ende klingen? Laut, nach vorn treibend, dynamisch und kraftvoll oder atmosphärisch, leicht und sanft?
  • Übersteuern die einzelnen Spuren im Mix nicht?

Um all das herauszufinden, hör‘ Dir Deinen Song auf verschiedenen Wiedergabequellen an: vom Handy und PC übers Auto bis zum Sound-System. Beachte auch, dass Du eventuell unterschiedliche Sample-Raten je nach Zweck brauchst. Für Film und Video benötigst Du zum Beispiel 48 kHz, während die meisten anderen Medien in der Regel, mit 44.1 kHz auskommen. All das beeinflusst Dein Mastering erheblich.

Hör‘ Dir außerdem Tracks an, die Du als besonders gut gemastert empfindest oder die Deinem Stil sehr nahe sind. Das können bereits Deine eigenen Tracks sein, aber auch Tracks von anderen Künstler*innen. Was sticht hier besonders hervor? Wie ist das Gesamtklangbild? Was gefällt Dir besonders gut, was vielleicht auch nicht so? Davon kannst Du ableiten, wie Dein Song am Ende klingen soll, und Dir die entsprechenden Hilfsmittel oder Ratschläge holen.

Behalte Dein gesamtes Release im Auge

Veröffentlichst Du mehr als einen Track, also z.B. eine EP oder ein Album, überlege Dir von vornherein auch, wie alle Tracks zusammen klingen sollen. Das Mastering verschiedener Tracks, die zu einem Release gehören, sollte nicht zu stark variieren, sondern gut zusammenpassen. Überlege Dir z.B. wie Du eine Spannungskurve mit dem Mastering Deiner Tracks erzeugen kannst, sodass Dein Album oder Deine EP abwechslungsreich klingt und dennoch eine Einheit bildet. Vor dem Mastering sollte daher auch die Reihenfolge der Tracks auf Deinem Release feststehen. Die oberste Regel des Masterings ist, den Sound zu vereinheitlichen, sodass alle Tracks gut klingen, wenn sie vom Anfang bis zum Ende abgespielt werden.

Das Mastering bereitet Deinen Track auch für die Art des Releases auf und vor. Möchtest Du Deine Musik physisch z.B. auf Vinyl oder CD, oder digital veröffentlichen? Die Release-Art beeinflusst das Mastering, denn wie schon erwähnt, kann Deine Musik über unterschiedliche Wiedergabequellen unterschiedlich klingen, und auch das Dateiformat und die Dateispezifikation beeinflussen den Klang. Wir konzentrieren uns hier auf das Mastering für ein digitales Release auf den Streaming-, Download- und Social-Media-Plattformen.

Mastering-Vorgaben für ein digitales Release

Bei einem digitalen Release auf den führenden Streaming-, Download- und Social-Media-Plattformen solltest Du wirklich genau auf die Vorgaben achten. Denn wenn Dein Song z.B. zu laut ist, wird er von den Plattformen evtl. runtergedrosselt. Und dann kann es sein, dass das Klangbild ganz anders wirkt, als Du es im Mastering angelegt und es Dir vorgestellt hast. Daher solltest Du Dir von Anfang die Vorgaben der Streaming- und Download-Plattformen genau anschauen. Dein Release-Partner, mit dem Du Deine Musik veröffentlichst, hilft Dir dabei, die richtigen Spezifikationen für Deine Audiodatei zu wählen. MusicHub hat für Dich z.B. die Anforderungen an Deine gemasterte Audiodatei zusammengefasst, damit Du sie für alle Plattformen erfüllst.

MusicHub erlaubt Dir, eine Audiodatei pro Track hochzuladen. Das bedeutet, dass Du auswählen musst, welches Master Du verwenden möchtest. Wie erwähnt, ist es sinnvoll, auch einige Mastering-Schritte, wie z.B. die Lautstärke bereits auf die Streaming-Plattformen auszurichten. Wenn eine Hörerin Dein Album streamt, wird das gesamte Album in der Regel auf -14 LUFS normalisiert eingebettet. LFUS steht für „Loudness, K-weighted, relative to full scale“ und ist eine Standard-Lautstärkeeinheit für Audiodateien. Hörer*innen können den Normalisierungsalgorithmus nach Belieben ändern und Tracks auch auf -11 LUFS oder -23 herunterstufen. Um die Ohren der Hörer*innen nicht zu verletzen, sorgen Streaming-Plattformen dafür, dass alle Songs mehr oder weniger gleich klingen. Wenn Dein analoger Master also hoch ist, wird der Algorithmus ihn herunterstufen. Erforderlich ist eine Anpassung der Lautstärke nicht, aber für das Klangerlebnis Deiner Hörer*innen empfiehlt es sich, Dein Mastering bereits entsprechend auszurichten.

Was Du jedoch penibel beachten musst, sind die Anforderungen an Deine Audiodatei, die die verschiedenen Streaming- und Download-Plattformen vorgeben. Damit Deine Audio-Files von allen Plattformen akzeptiert werden, solltest Du folgende Details einhalten:

  • Dateiformat: WAV-Datei
  • Sample-Größe: 16-Bit
  • Abtastrate: 44.1 kHz
  • Datenübertragungsrate: 1411 kbps

DIY-Mastering: Was brauchst Du?

Du hast Dich fürs DIY-Mastering entschieden? Dann erhältst Du hier einen Überblick, wie Du vorgehen kannst. Was Du wirklich fürs Mastering benötigst, hängt von Deinem Anspruch, Deinen Erfahrungen und Deinem Song ab. Neben Deiner DAW, Deinen qualitativ hochwertigen Lautsprechern, ist eine digitale Mastering-Software für Anfänger*innen besonders essentiell. Digitale Mastering Suites bieten Dir heute jede Menge Möglichkeiten, Deinen Tracks den letzten Schliff zu verleihen. Sie enthalten auch Equaliser und Kompressoren. Einige gängige Tools z.B.:

  • iZotope Ozone
  • Waves Masters
  • Fab Filters

Einige Tools ermöglichen Dir auch, direkt in der Software Deine Referenzmusik (z.B. ein eigener oder fremder Track, der Dir als Vorbild dient) mit Deinem zu masternden Track zu vergleichen und zu analysieren (auch visuell). Das ermöglicht Dir, deutlich einfacher, das gewünschte Klangbild zu erreichen. Manche Tools bieten auch eine Kopierfunktion, mit der Du bestimmte Merkmale Deines Referenztracks direkt auf Deinen Track übertragen kannst. Gute Mastering-Tools suchen auch nach potentiellen Fehlern in Deinem Track und beheben sie direkt.

DIY-Mastering-Tipps

Weniger ist mehr!

Übertreibe als Anfänger*in nicht und nutze nicht zu viele Tools in Deiner Mastering-Suite auf einmal. Natürlich kannst Du experimentieren. ****Denke aber bei jedem Schritt bereits an das Endprodukt. Denn manche Veränderungen, die Du vornimmst, klingen zusammen am Ende vielleicht doch nicht mehr so gut. Gehe daher Schritt für Schritt vor und überprüfe, ob die eben gemachten Anpassungen wirklich die richtigen für Deinen Track und Dein gesamtes Release sind.

Nutze Pre-Sets

Wenn Du Anfänger*in im Mastering bist, kannst Du auch auf Pre-Sets zurückgreifen. Beachte hierbei aber, wie gut die Pre-Sets zu Deinem Genre und Stil passen und setze sie, wenn Du Dich dafür entscheidest, bedacht ein. Je nach Variation Deiner Songs, solltest Du eventuell nicht bei einem Song ein Pre-Set und bei einem anderen ein völlig anderes wählen.

Nutze visuelle Tools

Gute Mastering-Software bietet Dir auch Tools, um Dein Audio zu visualisieren. Hier kannst Du Spitzen und Täler besonders gut erkennen. Häufig helfen Deine Augen Dir dabei, Unregelmäßigkeiten zu erkennen, die Dein Ohr je nach Wiedergabequelle vielleicht nicht oder nicht unmittelbar wahrnimmt. Außerdem kannst Du mehrere Tracks eines Releases so einfach miteinander vergleichen, indem Du Dir die Klangbilder visuell anschaust und leichter Unterschiede in Höhen, Tiefen, Dynamik etc. erkennst.

Nutze einen Equalizer

In Mastering Suites findest Du bereits einen integrierten Equalizer. Nutze ihn, um Deine einzelnen Tonfrequenzen zu entzerren, sie besser aufeinander abzustimmen und erneut das hervorzuheben, was Du Dir im Endergebnis für Dein Klangbild wünschst. Digitale Equalizer ermöglichen Dir, Deinen Track und die einzelnen Frequenzen auch grafisch zu analysieren und anzupassen.

Nutze einen Kompressor

Auch Kompressoren findest Du in digitalen Mastering-Tools oder kannst sie als Plugins dazu kaufen. Nutze sie, um eine bessere dynamische Kontrolle über Deinen gesamten Track zu erhalten und in einem Schritt Threshold, Ratio, Gain & Co. einzustellen und für Dein Release zu vereinheitlichen. Als Anfänger*in bist Du mit einer guten Allround-Mastering-Software besser bedient, als wenn Du Dich erstmal in der Kompressoren-Landschaft zurechtfinden musst.

Datei-Export und Metadaten

Behalte bereits beim Export Deiner Audiodatei nach dem Mastering Deine Metadaten im Auge. Auch wenn der Track immer derselbe ist, ist jede Mastering-Datei individuell geschützt und für die Auszahlung entsprechender Tantiemen aus den Leistungsschutzrechten, sollte Dein Master auch entsprechend mit Metadaten zugeordnet werden können. Benenne Deinen Master daher eindeutig. In machen Tools kannst Du auch bereits einen ISRC vergeben. Der ISRC (International Standard Recording Code) dient der Zuordnung eines Recordings und auch ein neuer Mix oder Master erhält normalerweise einen eigenen ISRC, mit dem die Master-/Audiodatei eindeutig wiedererkennbar ist und entsprechend beim Release auch die Rechteinhaber*innen identifiziert und Tantiemen ausgeschüttet werden können. Sollte Dein Tool keinen ISRC erzeugen, kannst Du ihn auch direkt bei Deinem Release über MusicHub kostenlos für Deine Tracks erzeugen lassen.

Jetzt hast Du einen ersten Überblick übers Mastering als DIY-Musiker*in. Wenn Du mehr erfahren und keine Artikel verpassen möchtest, melde Dich direkt unter diesem Artikel für unseren MusicHub-Newsletter an.

Du brauchst noch mehr Unterstützung vor und nach Deinem digitalen Release? Dann schau Dir unseren Release Plan genauer an, in dem Du jede Menge Tipps erhältst, wie Du Dein digitales Release vorbereitest, anlegst und veröffentlichst. Auch wie Du Deine Reichweite steigerst, Deine Karriere ankurbelst und Dir neue Einnahmequellen erschließt, erfährst Du in unseren Guide und dem MusicHub Blog.

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Photo Credit: © unsplash/Techivation

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