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Einstieg ins Mixing Deines Audio-Tracks

Damit Deine Songs professionell klingen, findest Du hier eine Einführung in die wichtigsten Tools und Effekte für Deinen Mixdown. Aber was bedeutet »Abmischen« überhaupt? In diesem Artikel erklären wir Dir alles, was Du über das Abmischen Deines Audio Tracks wissen musst.

Veröffentlicht am
January 25, 2023
Autor*in
Mario Rossmann
Marketing Manager

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Was bedeutet Mixing?

Bevor Du mit dem Mixing Deines Songs beginnst, sollten wir darüber sprechen, was Abmischen überhaupt bedeutet und welche Werkzeuge Du brauchst, um einen vernünftigen Mix für Deinen Song zu erstellen. Beim Mischen Deines Songs geht es nicht einfach nur darum, ein paar Effekte auf die einzelnen Spuren zu klatschen, sondern vielmehr darum, eine Balance und Ausgewogenheit zwischen den Vocals und den einzelnen Instrumenten zu erreichen und eine Stimmung zu erzeugen.

Um beim Mischen in Deiner Digital Audio Workstation (DAW) nicht den Faden zu verlieren, empfiehlt es sich zu aller erst Deine Songsession zu organisieren. Hierfür ist es wichtig jede einzelne Spur sinnvoll zu beschriften und nach Instrumenten zu sortieren z.B. alle Schlagzeug Spuren untereinander zu ordnen, Gitarren, Vocals usw. Dies erleichtert Dir später die Arbeit enorm. Zusätzlich kannst Du den Spuren unterschiedliche Farben zuordnen, um noch mehr Übersicht zu erhalten.

Als Nächstes solltest Du Deine Spuren aufräumen, nicht genützte Tracks löschen und ungewollte oder störende Nebengeräusche aus Deinen einzelnen Regionen entfernen. Setze Fades und Crossfades ein, um Knacks-Geräusche zu eliminieren. Erstelle Dir Subgruppen, um Instrumente wie z.B. Drums zusammenzufassen. So kannst Du Effekte auf mehrere Kanäle gleichzeitig anwenden, das spart Zeit und gibt Dir beim Mischen mehr Möglichkeiten.

Panning und Lautstärke

Die Lautstärke (Volume) ist das wichtigste Werkzeug in Deinem Arsenal, um die nötige Balance in Deinem Track zu erzielen. Es gibt verschiedene Ansätze und jeder Mix-Engineer hat sein eigenes Konzept, wie er mit der Abstimmung der Lautstärke für die einzelnen Spuren beginnt. Ein guter Start ist es, mit den Drums zu beginnen, da diese in der Regel das Fundament im Song sind. Aber auch, die Lead Vocals sind ein guter Startpunkt, um mit dem Abmischen der Lautstärke zu beginnen. Starten wir also mit den Drums und justieren die Fader der einzelnen Schlagzeug-Elemente so, dass die Signale sich ca. -5dB unter null einpegeln. Wenn Du mit dem Sound Deiner Drums zufrieden bist, füge die anderen Instrumente hinzu, indem Du nach und nach die Fader im virtuellen Mischpult (Mixer Ansicht) hochziehst, bis die die geeignete Lautstärke der weiteren Instrumente erreicht ist. Nun kannst Du die verschiedenen Instrumente nach links und rechts "pannen" und sie im Stereopanorama platzieren. Dies gibt dem ganzen Mix mehr Tiefe und Räumlichkeit. Die Kick, Vocals und Bass bleiben dabei meist in der Mitte.

Audio Plug-In: Equalizer kümmert sich um Frequenzen!

Wenn es darum geht, einen guten Mix zu erstellen, sind EQs nützliche Tools, die Dir helfen, Frequenzen abzusenken oder anzuheben. Du kannst die Frequenzen jeder Spur so verändern, dass sie perfekt in Deinen Mix passen. Es gibt verschiedene Gründe, warum man einen EQ in seinem Audiomix verwenden sollte, z. B. um Klarheit und Definition zwischen den Instrumenten zu schaffen, unerwünschte Frequenzen aus einer Spur zu entfernen oder dem Gesamtklang mehr Charakter zu verleihen.Deine DAW sollte in der Regel mit den Gängigsten EQs ausgestattet sein:

  • High-Pass Filter: Lässt alle Frequenzen oberhalb der eingestellten Frequenz durch und schneidet darunter liegende Frequenzen ab.
  • Low-pass Filter: Macht exakt das Gegenteil, er lässt die tiefen Frequenzen durch, während die hohen Frequenzen abgeschnitten werden.
  • High-Shelf Filter: hier können Frequenzen oberhalb der eingestellten Frequenz angehoben oder abgesenkt werden.
  • Low-Shelf Filter: Frequenzen unterhalb der eingestellten Frequenz können angehoben oder abgesenkt werden

Parametrische EQs findet man oft in Channel Strips und Mischpulten eingebaut. Der parametrische EQ bietet Einstellmöglichkeiten für Gain, Frequenz und Q Faktor, die für weiche Übergänge zwischen Frequenzbändern oder gezielte chirurgische Eingriffe mit einem hohem Q Faktor genutzt werden können.

Mit Equalizern kannst den Charakter einzelner Instrumente im Mix nochmal herausarbeiten oder sie Kreative als Effekt einsetzen. Am besten probierst Du die unterschiedlichen Typen einfach aus, schaltest sie solo und findest selbst heraus, was Dir am besten gefällt und Deinem Song dient.

Einsatz von Kompressoren

Beim Verwenden eines Kompressors wird der Dynamikbereich Deines Audiosignals reduziert. Dies geschieht dadurch, dass Du einen bestimmter Grenzwert (Threshold) für die Durchlässigkeit Deines Signals festlegst, ab dem die leiseren Anteile an- und die lauteren abgesengt werden.

Kompressoren können vielseitig eingesetzt werden, vom subtilen Pegelausgleich bis zur völligen Verzerrung. Sparsam eingesetzt tragen Sie dazu bei, einem Track Tiefe und Fülle zu verleihen. Wenn sie aggressiver eingesetzt werden, können sie pumpende, z. B. als Sidechain Kompression auf der Kick und andere Arten von rhythmischen Effekten erzeugen. Kompressionen eigenen sich für jede Art von Instrumenten und es macht Spaß, mit Ihnen herumzuexperimentieren. Da Kompressoren eher subtile Effekte sind, solltest Du Dir etwas Zeit geben, um die Unterschiede zu herauszuhören.

Weitere wichtige Effekte: Reverb und Delay

Reverb ist ein wichtiger Effekt, wenn es darum geht, die die Illusion von Raum zu erzeugen. Das lässt Deine Musik natürlicher klingen und verleiht Deinem Mix eine gewisse Dreidimensionalität. Reverb vermittelt ein Gefühl von Raum und natürlicher Tiefe, ohne die Dein Song unnatürlich klingen würde. Reverb kann bei allen Instrumenten eingesetzt werden, vor allem die Vocals profitieren sehr davon.

Ein Delay funktioniert im Grunde folgendermaßen, ein Eingangssignal wird aufgezeichnet und nach einer benutzerdefinierten Zeitspanne wiedergegeben. Je nach Einstellung kann das Signal einmal oder mehrmals wiederholt werden und sogar in sich selbst zurückgeführt werden, um einen in sich wiederholenden Echoeffekt zu erzeugen. Delay ist eine großartige Möglichkeit, um Deinem Track mehr Raum zu geben. Ähnlich wie Reverb kann ein Delay verwendet werden, um die Illusion von Tiefe zu erzeugen. Es kann auch dafür sorgen, die Spuren breiter im Mix klingen zu lassen, indem man z.B. ein Stereo-Delay auf ein Monosignal anwendet oder das Delaysignal auf die gegenüberliegende Seite der Spur panned. Deiner Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, ob Du es eher als Slapback Echo wie oft zu hören bei Bands wie The Black Keys einsetzt oder es eher rhythmisch-flächig klingen lässt á la Radiohead entscheidest Du.


Referenz-Track

Es ist es immer empfehlenswert mit einem Referenz-Track zu arbeiten. Das ist die beste Möglichkeit, Dein Ergebnis zu überprüfen. So kannst Du Dich langsam an den Sound herantasten, den Du Dir für Deine Aufnahme vorgestellt hast und bekommst eine zusätzliche Inspirationsquelle, was den Einsatz der verschieden Mixing-Tools betrifft, die wir oben besprochen haben. Beim Mischen ist es wichtig, seinen eigenen Weg zu finden und viel auszuprobieren. Lass Dich nicht frustrieren, wenn es beim erstem Mal nicht direkt so klingt, wie Du es Dir vorgestellt hast. Nimm Dir Zeit, lege Pausen ein und höre Dir Deinen Mix ein paar Tage später nochmal mit „frischen Ohren” an. Teste auch auf verschiedenen Anlagen, im Auto, auf Deinem Handy und mit Kopfhörern wie Dein Mix klingt. So kannst Du Feinheiten noch ändern und abstimmen. Dein Mix sollte im Idealfall auf jedem Abspielmedium gut klingen. Mit jedem Fehler lernst Du etwas Neues und kannst Deinen persönlichen Workflow perfektionieren.

Auf YouTube findest Du außerdem jede Menge nützlicher Videos, die Dir die einzelnen hier besprochenen Effekte nochmal detaillierter erklären.

Lies' den MusicHub Artikel "Einführung ins digitale Mastering: Finalisiere Deinen Track".

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