Hast Du jemals darüber nachgedacht, Spotify-Streams, Klicks oder Follower*innen zu kaufen oder Deine Freund*innen und Fans zu bitten, Deine Musik immer wieder auf den Streaming- und Download-Plattformen zu hören? Wenn ja, streiche diesen Gedanken direkt wieder aus Deinem Kopf. All diese Praktiken gelten als Streaming-Betrug und sind daher illegal.
In diesem Artikel entschlüsseln wir die Feinheiten betrügerischer Streaming-Taktiken und erklären Dir, welches Verhalten als illegal und somit als unerlaubte Manipulation von Streaming-Zahlen gilt (sogenannter Streaming-Betrug oder Streaming-Manipulation).
Wir möchten von Anfang an betonen: Da MusicHub eine Plattform und Community ist, die Fairness wertschätzt und fördert, dulden wir kein betrügerisches oder manipulatives Verhalten.
Was gilt als Streaming-Betrug?
Streaming-Betrug oder Manipulation umfasst Aktivitäten, die künstlich die Streaming-Zahlen steigern und sogenannte Fake-Streams erzeugen. Das kann auf verschiedene Weisen geschehen, einschließlich gehackter Konten, gefälschter Profile, der Verwendung von Bots und dem Kauf von Streams.
Bitte beachte, dass sogar Taktiken wie das wiederholte Abspielen Deiner eigenen Musik auf mehreren Geräten, um das System zu täuschen und eine beträchtliche Anzahl von Streams für Dich zu generieren, betrügerisch sind. Auch das Bitten anderer, Deine Musik wiederholt abzuspielen, gilt als Manipulation von Streams.
Warum ist das künstliche Aufblasen von Streams für andere schädlich?
Das vorherrschende "Pro rata"-Auszahlungsmodell einiger großer Streaming-Dienste wie Spotify basiert auf dem Bündeln der Einnahmen aus Premium-Abos (sowie der Werbeeinnahmen durch kostenlose Accounts) und der Verteilung dieser unter allen Streams, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums generiert wurden. Musiker*innen, die zu Fake-Streams greifen, untergraben damit nicht nur die Integrität des Systems, sondern beeinträchtigen auch andere Künstler*innen, die sich an die Regeln halten, indem sie ihnen indirekt Einnahmen stehlen. Streaming-Betrüger*innen riskieren außerdem, dauerhaft ihre Einnahmequellen zu verlieren, da die Plattformbetreiber betroffene Konten sperren oder löschen können.
Schätzungen zeigen, dass etwa 10% der Streaming-Aktivitäten betrügerisch sind und aufgrund von gefälschten Streams jährlich 2 Milliarden US-Dollar falsch verteilt und ungerechtfertigt von ehrlichen Künstler*innen abgezweigt werden (Quelle: Bloomberg - Stand Mai 2023). Angesichts der Ernsthaftigkeit des Problems bekämpfen Streaming-Dienste diese betrügerischen Praktiken aktiv. Sie überwachen haargenau mit generierten Streams zusammenhängende Daten, einschließlich wöchentlicher Streaming-Gesamtzahlen, Track-Dauer, Hördauer und Standorten. Verdächtige Aktivitäten werden sorgfältig verfolgt, und jede*r, der*die gefälschte Klicks kauft oder sich an unrechtmäßiger Manipulation von Streams beteiligt, handelt illegal. Es drohen zusätzlich Konsequenzen wie Profilsperrungen oder ein Verbot weiterer Releases. Streaming-Dienste greifen zunehmend auch zu rechtlichen Schritten gegen Betrug mit gefälschten Streams. Insbesondere wenn Einnahmen durch betrügerische Praktiken generiert wurden (einschließlich einiger Werbeaktivitäten und dem Kauf von Fake-Klicks), ist Streaming-Betrug kein Kavaliersdelikt mehr, sondern eine Straftat, die rechtliche Konsequenzen vor Gericht nach sich ziehen kann.
Beachte: Es besteht ein Unterschied, ob Du eine Agentur oder Firma beauftragst, die Dir dabei hilft, Playlist-Kurator*innen zu kontaktieren oder Deine Musik in sozialen Medien zu bewerben, um so Deine Streaming-Zahlen zu erhöhen (das ist legal), oder ob Du direkt bei einer Firma Streams auf Spotify, Apple Music, Deezer und anderen Streaming-Plattformen kaufst (das ist illegal). Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, wie Du Deine Musik auf faire und legale Weise bewerben kannst, schau Dir unsere Blog-Artikel zu DIY-Musikpromotion, Klassischer Online-Promotion und Promotionagenturen an.
Letztendlich helfen gefälschte Streams weder dabei, auf lange Sicht eine echte Fanbasis aufzubauen, noch konstant Geld mit Deiner Musik zu verdienen. Dein Wachstum ist künstlich und nicht nachhaltig, wenn Du Deine Streams aufblähst. Das Generieren von gefälschten Streams, zum Beispiel durch aufdringliches Bitten um Klicks, kann echte Fans sogar abschrecken und den Algorithmus negativ beeinflussen. Am Ende kann das auch bedeuten, dass eigentlich niemand Deine Musik wirklich hört. Es lohnt sich also nicht, echte Fans zu verlieren, von Streaming- und Download-Plattformen verbannt zu werden und rechtliche Konsequenzen zu riskieren.
Was sagt die Musikbranche zum Kauf von Streams und Streaming-Betrug?
In Deutschland hat der Bundesverband Musikindustrie (BMVI) entscheidende Maßnahmen gegen verschiedene Websites ergriffen, die Streaming-Manipulation anbieten, und sich verpflichtet, weiterhin gegen Streaming-Betrug vorzugehen und diejenigen zu unterstützen, die auf ehrliche Weise Streams generieren. Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender und CEO des BMVI, betont, wie wichtig das Vertrauen in digitale Angebote sowohl für Fans als auch für die Branche ist. Kürzliche rechtliche Entscheidungen unterstreichen das Engagement der Branche im Kampf gegen wettbewerbswidrige Praktiken (Quelle: musikindustrie.de). In Deutschland haben Musiklabel gerade einen Sieg gegen eine Streaming-Manipulations-Website errungen. Sie haben erfolgreich gegen die Betreiber der Website geklagt, denen nun "gesetzlich untersagt ist, in Zukunft Manipulationsdienste anzubieten" (musicbusinessworldwide.com). Dies verdeutlicht die Ernsthaftigkeit von Musikunternehmen und -verbänden, konsequent Maßnahmen zu ergreifen und betrügerische Streaming-Aktivitäten zu verbieten. Frances Moore (IFPI) fordert: "Dies ist ein Problem, bei dem die gesamte Musikindustrie weiterhin handeln und entgegenwirken muss."
Was ist MusicHubs Standpunkt und was tun wir, um Streaming-Betrug zu verhindern?
Bei MusicHub vertreten wir eine ebenso klare Position gegen Streaming-Manipulation. Unsere Priorität ist der Erfolg unserer Mitglieder. Wir fordern daher alle Mitglieder auf, verantwortungsbewusst, fair und ehrlich zu handeln, um sicherzustellen, dass niemand negativ beeinflusst wird. Darüberhinaus tun wir alles in unserer Macht stehende und ergreifen ernsthafte Maßnahmen. Beispielsweise überwachen wir unregelmäßiges Verhalten, um betrügerische Aktivitäten auf unserer Plattform von Anfang an zu verhindern. Außerdem ergreifen wir angemessene Konsequenzen für unehrliche Mitglieder und setzen uns für Ehrlichkeit und Fairness im besten Interesse aller unserer Mitglieder ein.
Um Streaming-Betrug zu erkennen und entgegenzuwirken, verwendet MusicHub ein spezielles Tool zur automatischen Analyse von Audio- und Videoinhalten. Dieses Tool überprüft die Legalität von über MusicHub veröffentlichter Musik. Denn auch Musikdateien können bereits betrügerisch sein. So ist beispielsweise das Hochladen mehrerer Songs oder sogar ganzer Alben, die pro Track nicht länger als eine Minute sind, bereits eine betrügerische Aktivität. Mit solchen Tricks versuchen Betrüger*innen oft, das System zu überlisten, da Spotify beispielsweise nur Streams über 30 Sekunden zählt. Solch ein Verhalten können wir auf unserer MusicHub-Plattform nicht tolerieren. Auch Spotify und andere Plattformen ergreifen Maßnahmen dagegen, was für Musiker*innen möglicherweise eine Kontosperrung oder sogar rechtliche Schritte bedeuten könnte. Spotify verwendet beispielsweise Technologien zur Erkennung künstlicher Streams und möchte nun auch Labels und Distributionsplattformen zur Verantwortung ziehen, indem sie ihnen "pro Titel Gebühren berechnen, wenn offensichtlich künstliche Streams ihrer Inhalte identifiziert werden" (artists.spotify.com). Daher ist MusicHub einmal mehr verpflichtet, Streaming-Betrug entgegenzuwirken.
Wie kannst Du Dich vor Streaming-Betrug schützen?
Um sicherzustellen, dass Deine Aktivitäten rund um Dein Release keinen Streaming-Betrug darstellen, überprüfe sorgfältig, ob sie die Streaming-Zahlen künstlich erhöhen. Beachte dabei, dass Streaming-Betrug auch Handlungen einschließt, bei denen Fans dazu ermutigt werden, das System zu manipulieren.
Streaming-Betrug kann auch unbeabsichtigt und unwissentlich auftreten, z.B. wenn Künstler*innen Opfer unseriöser Marketingunternehmen werden, die mithilfe von Bots Streaming-Zahlen manipulieren. Wir raten unseren Mitgliedern dringend, Angebote solcher Unternehmen sorgfältig auf Legalität zu prüfen, um mögliche negative Konsequenzen zu vermeiden. Wenn ein Angebot auf den ersten Blick dubios erscheint, ist es das meistens auch. Zwei Dinge, die auf jeden Fall Deine Alarmglocken läuten lassen sollten, sind: Versprechungen/Garantien einer bestimmten Anzahl von Streams, die Du kaufen kannst, oder sogar Versprechungen von enorm hohen Streaming-Zahlen wie z.B. 100.000 Streams. Um mehr darüber zu erfahren, wie Du die richtigen, ehrlich arbeitenden Playlist-Promoter*innen findest, schau Dir diesen Artikel an.
Durch die digitale Musiklandschaft zu navigieren kann herausfordernd sein. Wir von MusicHub möchten Dir bestmöglich dabei helfen, informierte Entscheidungen für Deinen Erfolg auf den Streaming-Plattformen zu treffen. Letztendlich gewinnt immer organisches und nachhaltiges Wachstum sowie die Unterstützung und Liebe echter Fans.
Vielen Dank, dass Du Dich für Ehrlichkeit und Fairness entscheidest.
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